Pressemitteilung von Roderich Egeler
Präsident des Statistischen Bundesamtes
Repräsentative Wahlstatistik zur Europawahl 2009
Mit Hilfe der repräsentativen Wahlstatistik können bei Europa- und Bundestagswahlen das Wahlverhalten von Männern und Frauen, altersspezifische Unterschiede sowie die Struktur der Wähler- und Nichtwähler im Bundesgebiet und in den einzelnen Bundesländern analysiert werden. An den Ergebnissen der repräsentativen Wahlstatistik besteht ein erhebliches öffentliches Interesse, weil nur auf diese Weise ein zuverlässiges Bild der politischen Partizipation verschiedener Bevölkerungsgruppen in Deutschland gewonnen werden kann.
Die repräsentative Wahlstatistik wird – wie der Name sagt – bei der bevorstehenden Europawahl nicht in allen Wahlbezirken durchgeführt. Vielmehr werden aus den rund 80 000 Urnenwahlbezirken knapp 2 600 und aus den rund 10 000 Briefwahlbezirken knapp 350 Wahlbezirke als Stichprobe mit Hilfe eines mathematisch-statistischen Verfahrens zufällig ausgewählt. In diesen Wahlbezirken werden Stimmzettel mit einem Unterscheidungsaufdruck nach Geschlecht und fünf Altersgruppen verwendet. Außerdem werden zur Ermittlung der Wahlbeteiligung aus dem Wählerverzeichnis Wahlberechtigte und Wähler nach Geschlecht und zehn Altersgruppen ausgewertet.
Das Wahlgeheimnis ist durch die Vorkehrungen des Wahlstatistikgesetzes gewährleistet: So enthalten die Stimmzettel keine personenbezogenen Daten, sondern lediglich einen anonymen Unterscheidungsaufdruck nach Geschlecht und Altersgruppe. Die Auszählung der Stimmzettel und die Auswertung der Wählerverzeichnisse sind organisatorisch strikt getrennt. Außerdem müssen die ausgewählten Wahlbezirke bei der letzten Europawahl 2004 mindestens 400 Wahlberechtigte (Urnenwahlbezirke) beziehungsweise Wähler (Briefwahlbezirke) umfasst haben. Schließlich dürfen keine Ergebnisse für einzelne Stichprobenwahlbezirke veröffentlicht werden.
Nähere Informationen zur Durchführung der repräsentativen Wahlstatistik bei der Europawahl 2009 finden Sie hier.
(c) Bundeswahlleiter – Statistisches Bundesamt